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Barcelona schließt stadtnahe Kreuzfahrt-Terminals und reduziert Zahl der Schiffe

Ab 22. Oktober 2023 dürfen Kreuzfahrtschiffe in Barcelona nicht mehr an den stadtnahen Terminals am World Trade Center und Maremagnum anlegen, sondern nur noch an den weiter entfernten Terminals der Mol Adossat. Zudem reduziert die Stadt die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die gleichzeitig in Barcelona liegen dürfen, von zehn auf sieben.

Lluís Salvado, Präsident des Port of Barcelona, begründete die Entscheidung mit einem besseren dem Schutz der Innenstadt von Barcelona vor Schiffsemissionen. Die weiter südlich gelegenen Terminals für die großen Kreuzfahrtschiffe seien weiter vom Stadtzentrum entfernt, sodass sich die Emissionen dort weniger auswirken würden. Zugleich legen in direkter Nähe an den drei Port Barcelona Ferry Terminals allerdings weiterhin Fähren an.

Bereits seit langem steht die Kreuzfahrt in Barcelona aufgrund der Emissionen und dem Anteil der Kreuzfahrt am Overtourismus in der Kritik. 2018 beschloss der Stadtrat, konkrete Maßnahmen zu entwickeln und zu ergreifen, um die Belastung der Stadt durch die Kreuzfahrt zu reduzieren. So gelten beispielsweise seit August 2022 deutliche Beschränkungen für geführte Touristengruppen an besonders beliebten Stellen in der Altstadt.  

Gleichwohl ist Barcelona gemessen an den Passagierzahlen weiterhin der größte Kreuzfahrthafen Europas und weltweit nach Port Canaveral, Miami, Fort Lauderdale und Cozumel die Nummer fünf. Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere wird 2023 erneut steigen und dabei die Rekordzahlen des Jahres 2019 noch einmal übertreffen. Über drei Millionen Kreuzfahrtpassagiere kommen jedes Jahr nach Barcelona.

Laut Daily Mail bezeichnete Hafenpräsident Lluís Salvado den 3. Oktober 2023 als historischen Tag für die Stadt. An diesem Tag legte zum vorerst letzten Mal ein Kreuzfahrtschiff an einem der Innenstadt-Terminals von Barcelona ab. Bis zum 22. Oktober, wenn die Sperre offiziell in Kraft tritt, sind keine Anläufe für diese Terminals mehr angemeldet.

Im Port Vell am Terminal M (Maremagnum) sowie den Terminals E, N und S am World Trade Centers hatten bislang typischerweise die kleineren Luxus-Kreuzfahrtschiffe festgemacht. Von hier aus sind Columbus-Säule und Rambla fußläufig in zehn Minuten erreichbar.

Um von den deutlich weiter von der Innenstadt entfernten Kreuzfahrt-Terminals an der Mol Adossat in die Innenstadt Barcelonas zu gelangen, nehmen Passagiere dagegen sinnvollerweise den vom Hafen bereitgestellten Shuttle-Bus oder fahren mit Transferbussen der Reedereien. Zu Fuß würde es von hier – je nach Terminal – mindestens 30 Minuten bis zur Innenstadt dauern.

Neben der Beschränkung der Kreuzfahrtschiffe pro Tag und die Sperre der stadtnahen Terminals hat Barcelona auch ein „Cruise Sustainability Council“ gegründet, das weiter daran arbeiten soll, die Kreuzfahrt in der Stadt nachhaltiger zu gestalten und die Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung zu reduzieren. Zu den geplanten Maßnahmen gehört beispielsweise der Ausbau von Landstrom-Anschlüssen für die Schiffe und Unterstützung für umweltfreundlicherer Schiffskraftstoffe wie LNG.

3 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

3 Gedanken zu „Barcelona schließt stadtnahe Kreuzfahrt-Terminals und reduziert Zahl der Schiffe“

  1. @Ralph: 90 % der Passagiere sind sowieso schon am Mol Adossat angedockt. Die Stadtnahen Terminals wurden von kleinen Schiffen und selbst dann nicht immer genutzt. Bezüglich der Busse macht das keinen großen Unterschied.

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